AUF LAGER

Gavin on the phone Frauen

CHF 240.00

Der Name ist Programm – Der Pullover Gavin on the phone wurde nach einem Gemälde von Elizabeth Peyton gestrickt. Sie porträtierte 1998 ihren New Yorker Freund und damaligen Galeristen Gavin Brown in einem blauen grobgestrickten Pullover. Und Gavin sieht dabei sunnyboyeske göttlich aus! 

Alle mögen Grobstrick, aber die meisten finden ihn zu warm. Deshalb galt unsere ganze Aufmerksamkeit der Suche nach einem passenden Material, das weder zu warm noch zu bockig ist und dabei ganz nach Gavin aussieht. Fündig wurden wir in Italien: Das Sanford Air-flow System ist ein grober Baumwollfaden, ein Zwirn, der mit einem feinen Merino Vlies umgarnt ist. Flauschig. Weich. Komfortabel warm.

Weiter suchten wir nach der passenden Weite des Pullovers: eine gemütliche Weite, nicht zu lang damit der Pullover trotz grober Masche eine elegant Erscheinung hat. Dann feilten wir an den Details: So hat der Pullover keine Ripp-Borte am Arm sondern einen Saum und unterstreicht damit die gebührende Schlichtheit des Gavin’s. Dazu passt der direkt abgestrickte und großzügige Ausschnitt.

Den Gavin on the phone gibt’s in der Originalfarbe blue/black, so wie in den Varianten olive/black und coral/starwhite

Wir kaufen die Pulloverzutaten in Italien ein –– 74% Baumwolle und 26% feine Merinowolle, flauschig-weich / Wollprogramm: Sanford Air-flow System – ein Kollektionsgarn der Manifattura IGEA Lab aus Prato / Merkmale: ein fester Baumwollkern umhüllt von einem losen, super weichen Wollvlies / das lose Wollvlies ist ein integrales Merkmal dieser Qualität und kann bei Reibungen eine flockige Oberfläche erzeugen / Maschinenwaschbar bis 30° / im Schnitt werden 465 Gramm Garn pro Pullover verstrickt.

Die technischen Extras –– Wir haben einen einfachen glatten rechts Strick gewählt und ihn etwas satter gestrickt. Damit entfaltet sich der flauschige Charakter des Garns auf der Oberfläche und der Griff bleibt angenehm weich / keine Nähte, sind der Garant für eine angenehme Passform / das Herstellen des Pullovers aus einem kontinuierlichen Faden ermöglicht ein abfallfreies Produkt.

Material
74% Baumwolle
26% Merinowolle

Qualitätslabel
mulesingfrei

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2-3 Tagen

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Master / PayPal / Twint

Brusthaarlose Männer, rot-geküsste Münder und Kunst, die ein neues Modezeitalter einläutete.

STORY

Einer meiner grossen Idole, ist die Malerin Elisabeth Peyton. Sie ist eine schmale Frau mit leiser Stimme und unstetigem Look. Als ich sie zum ersten Mal in einem Interview reden hörte, trug sie ein schwarzes Tanktop, eine gemusterte Schlabberhose und auf der Innenseite ihres Oberarms die feinen Umrisse einer Delacroix-Zeichnung. Dabei erzählt sie mit sanfter Stimme von der Sehnsucht nach Schönheit und Liebe. Sie hatte eine Schwäche für Talente und für Jungs – so hatte sie meine uneingeschränkte Bewunderung, lange bevor „Gavin on the Phone“ kam.

Irgendwann, um die 00er Jahre, begegnete ich den Porträts Elisabeth Peytons. Ich konnte mich kaum sattsehen an den blassen, jungen Männer, allesamt Stars aus der Pop- und Film Branche, mit ihren schmalen Gesichtern, eingefallenen Wangen und traurig suchenden Augen. Und insbesondere ihren roten Münder, von denen Jon Savage schrieb, sie sähen aus, als seien sie sehr lange geküsst worden.

Elizabeth Peyton’s Werke fielen erstmals in den frühen 1990er Jahren der Kunstwelt auf. Sie malte Porträts von Menschen, die sie nie getroffen hatte – tote wie Napoleon, Ludwig II. von Bayern, Kurt Cobain und Prinzessin Diana, aber auch lebende, wie Jarvis Cocker, Liam Gallagher und David Bowie. Im Interview erzählte Peyton, dass sie damals viel las. Ihre Helden malte sie von Fotos aus Musikmagazinen, von Stills aus TV-Sendungen oder Paparazzi-Shots der Yellow Press. „Ich begriff, dass sich die Geschichte in Menschen manifestierte. Sie abzubilden bedeutet also auch, Bilder von meiner Zeit zu malen. Livemusik bleibt im Körper. Ähnlich geht es mir mit der Malerei: Ich versuche Liebe und Vergänglichkeit zu erhalten.“ Wie ihre Bilder nimmt auch sie nicht viel Platz ein. Sie ist äußerst wortkarg und trinkt Tee. Dann schaute sie der Kamera direkt ins Auge, und ihre eigenen versuchen dem Kamerablick stand zu halten.

Ihre Bilder skizzierte Peyton mal mit Bleistift oder Kohle auf Karton, andere malte sie mit Wasserfarbe oder stark verdünnter Ölfarbe. Aber selten waren ihre Werke grösser als ein Plattencover.

Mein Gott, dachte ich, die Musik von Oasis hörte ich nur, wenn zufällig MTV eingeschaltet war; eine Pulp-CD besass ich zwar, hörte sie mir aber nur ganz selten an. Und doch spürte ich, dass „die Peyton-Porträts“ ein fester Bestandteil meiner eigenen Traumwelt war. Da war kein Hinweis auf die Musikindustrie, nichts Politisches, keine realistische Einschätzung der Konsumwelt, aber unerschöpflich viel Inspiration für Mode. 

Mit ihren Porträts leitete Peyton die Ära einer neuen Romantik ein, die sich in Androgynität und Jugendlichkeit verliebte. Einen Vorgeschmack auf die Hochzeit der Mode und Rock, die von Designern wie Hedi Slimane gefeiert und zelebriert wurde.

1991 lernte sie Gavin Brown kennen, einen englischen Künstler, gut aussehend mit beachtlicher Ausstrahlung, der nach New York gezogen war um Ausstellungen zu veranstalten. Im Dezember 1998 porträtierte Elisabeth Peyton Gavin Brown in seinem Büro. Das Bild wurde im Format 36 x 28.7cm mit Öl auf eine Platte gemalt und erhielt den Titel: Gavin on the Phone. Es wechselte einige Male den Besitzer, bis es am 11. Mai 2015 bei Christie’sfür 725’000 USD vom heutigen Besitzer erworben wurde.

Christie’s schreibt dazu: „Gavin on the Phone, Peyton portrays Gavin Brown, the suave young Brit who served as her gallerist from 1993 to 2014. Brown and Peyton notably rose to prominence together, as the first exhibition that Brown produced was Peyton’s acclaimed 1993 breakout show: a two-week exposition of her intimate portraits in Room 828 of the iconic Chelsea Hotel. With a clean, intelligent composition and a visual punch, the work at hand chronicles a close friendship and a working relationship; a fragile human being and a glamorous public figure; one man deep in thought and a frozen, crystalline moment in the flow of cultural history. Peyton is credited with having reinvigorated figurative painting in the ‘90s, a move which certainly facilitated the electrifying resurgence of the genre today. Refined, intimate, and unapologetically gorgeous, Gavin on the Phone is a testament to Peyton’s formidable talent, to that unique artistic approach that shook the art world.“

So versorgte mich Peyton mit einem Auftrag und – wichtiger – mit einem Gegenüber, das ich mochte. Es war eine Freude, am sehr frühen Morgen um halb neun ins Büro zu kommen und Gavin zu erfreuen, indem ich sagte: „Klasse Pullover!“